Die Kultur der afrikanischen Bewohner Rhodesiens, die sich in Great Zimbabwe, ihrer Musik und ihren Erzählungen ausdrückte, wurde von den Kolonialherren abgewertet und unterdrückt. Mit Opposition und Widerstand gegen die totalitäre Herrschaft der Weißen wuchs in der schwarzen Bevölkerung, als Nährboden für die Bildhauerbewegung, auch das Bedürfnis nach künstlerischer Identität.
Neben einigen Missionaren, wie Pater Gröber aus Serima und Canon Paterson von der Cyrene Mission bei Bulawayo, die ihren Schülern mit Kunsterziehung eine Möglichkeit zum Lebensunterhalt vermittelten, lebten in Rhodesien einige wenige Weiße, die früh die Begabung einzelner Künstler erkannten.
Tom Blomefield, der Gründer von Tengenenge und Frank McEwen, der Direktor der Art Gallery in Salisbury, verfügten über den erforderlichen Enthusiasmus, die nötigen Verbindungen und die finanziellen Möglichkeiten, die Entwicklung der afrikanischen Künstler zu fördern und das Interesse der Öffentlichkeit zu wecken.
Lässt man die Rollen der Missionsstationen außen vor, vollzog sich die Entwicklung der zeitgenössischen Steinplastik Zimbabwes größtenteils in drei Zentren. Begonnen hat alles in Vukutu in den Eastern Highlands, wo Joram Mariga die Möglichkeiten entdeckte, aus Speckstein Kunsthandwerk herzustellen, und den ersten Bildhauer Work Shop für seine Freunde und Verwandten eröffnete. Frank McEwen trug mit seiner Arbeit in der National Art Gallery von Salisbury maßgeblich dazu bei, die Skulpturen bekannt zu machen und zu verkaufen. Seine Ausstellungen in Europa, Australien und USA waren entscheidende Faktoren für den internationalen Durchbruch der Kunstbewegung. In Tengenenge schließlich, auf der ehemaligen Tabakfarm, erfüllte Tom Blomefield sich einen Jugendtraum, lernte selbst Bildhauern und stellte jeden der es versuchen wollte, nicht nur Werkzeuge und Stein zur Verfügung, sondern auch Nahrung und Unterkunft.
Die Entwicklung der Bildhauerei in Zimbabwe hatte somit sicher auch kommerzielle Motive. Bildhauerei ist Handwerk, dessen Erlernen schon den Lebensunterhalt sichern kann und dessen Perfektion zu einem gehobenen Lebensstandard beitragen kann. Erfolgreiche Künstler ernähren heute nicht nur riesige Familienverbände, sie genießen auch eine sehr exponierte Stellung. Dabei wird in ihren eigenen Gesellschaften allerdings weniger die Qualität ihrer Arbeit, als vielmehr der damit verbundenen materieller Wohlstand bewertet.